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Fakten über Aserbaidschan

Römer, Sassaniden, Araber, Seldschuken, Mongolen, Russen … die Geschichte Aserbaidschans ist mit zahlreichen Eroberungen durch verschiedenste Völker und mit historisch bedeutenden Namen wie Alexander dem Großem und Pompeius verbunden. Ein Grund hierfür war die geographische Lage Aserbaidschans. Als Schnittpunkt der Karawanenwege für den Handel zwischen Orient und Abendland wurde das Land zur Nahtstelle einer Vielzahl an Zivilisationen, Nationen und Kulturen, die sich hier zwischen den Bergen des Kaukasus und dem Kaspischen Meer entwickeln bzw. ausdehnen konnten. Aserbaidschan war bereits lange vor Beginn der Antike besiedelt. Dies belegen zahlreiche Funde, u.a. die teils rund 10.000 Jahre alten Felszeichnungen von Qobustan und die ca. vor 7.000 Jahren erbauten Lehmhäuser von Nachtschywan.


Die heutige Republik Aserbaidschan, seit dem 18.Oktober 1991 unabhängig, ist aus der Sowjetrepublik gleichen Namens hervorgegangen. Als Binnenstaat im Südkaukasus gelegen, hat Aserbaidschan gemeinsame Grenzen mit Russland, Georgien, Iran, Armenien und über die Exklave Nachitschewan mit der Türkei. Landeshauptstadt mit über 2 Mill. Einwohnern ist Baku. Weitere Großstädte sind u.a. Gändschä, Sumgajit, Mingetschewir und Nachtschywan.


Die gesamte Bevölkerung umfasst ca. 9 Mill. Menschen, neben Aserbaidschanern auch viele Minderheiten, u.a. Türken, Awaren, Deutsche, Georgier, Juden, Kurden, Lesgier, Russen, Ukrainer und Armenier. Die Bevölkerungsdichte bewegt sich ungefähr bei einem Wert von 97,4 Einwohnern pro Quadratkilometer, wobei etwas mehr Menschen in Städten zuhause sind. Die Alphabetisierungsrate ist hoch – 99,6 % aller Einwohner können lesen und schreiben.


Ca. 93% der Bewohner gehören einem gemäßigten Islam an. Davon sind nur ca 6 % praktizierende Muslime. Dem christlichen Glauben zugeneigt sind 5 %. Auf Angehörige anderer Glaubensgemeinschaften entfallen 2 %. Aserbaidschan ist eine Republik in Form einer Präsidialdemokratie mit einer klaren Trennung von Religion und Staat.


Aserbaidschan und Deutschland haben vielseitige gemeinsame Interessen, die nicht nur auf wirtschaftliche, allen voran energiepolitische Belange beschränkt sind. Im Vordergrund steht ebenso die Förderung von Stabilität, Sicherheit und grenzüberschreitender Zusammenarbeit im Südkaukasus. Dies bestätigte auch der Deutsche Bundestag in seiner Resolution vom Mai 2009 und hob dabei die territoriale Integrität der drei südkaukasischen Staaten hervor.


Aserbaidschan strebt enge Beziehungen zur EU und insbesondere zu Deutschland an. In Aserbaidschan selbst entwickelt sich eine Gesellschaft im Übergang, für die westliche Strukturen und Wertvorstellungen von zunehmender Bedeutung werden.  Nicht zuletzt durch die im Juni 2013 getroffene Entscheidung, Gas von Aserbaidschan nach Westeuropa im Rahmen einer neuen Pipeline unter Umgehung russischer Territorien zu transportieren, ist die Zusammenarbeit zwischen EU und Aserbaidschan politisch und wirtschaftlich eng.

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